Berlin und das Ruhrgebiet gelten als die Hochburgen der Imbissbuden. Currywurst und Pommes sind hier Teil der Esskultur. Im Rest der Republik galten die kleinen Stände am Straßenrand immer als billige Gelegenheit, sich schnell was zu essen zu holen. Doch damit ist es vorbei. Denn mit dem Aufkommen der sogenannten Foodtrucks hat etwas gehobenere Küche Einzug gehalten. Die mobilen Restaurants haben sich schnell einen Namen in den Großstädten gemacht. Foodtrucks sind umgebaute Kleinbusse, manchmal kleine Pkw-Anhänger mit Gastro-Ausstattung,
Foodtrucks als Schnellrestaurants
Ein Marktsegment, das sich die Foodtrucks langsam aber sicher erobern, sind die Schnellrestaurants. Die haben höhere Kosten, bieten aber ein ähnliches Speiseangebot. Die kleinen Imbisslaster hingegen können an Miete und Personal sparen und gleichzeitig höhere Preise nehmen. Denn viele der Ein-Personen-Restaurants haben sich entweder kulinarisch spezialisiert oder bieten eine außergewöhnliche Qualität. Sie sind mobil und ersetzen die Kantine in den Innenstädten, wo man gerne mal das Büro verlässt und ein paar Meter laufen möchte.
Burger sind besonders beliebt
Gerichte, die man schnell und mit wenigen Zutaten zubereitet, passen am besten zu den mobilen Restaurants. Ganz oben stehen Burger, die es schon in vielen Imbissbuden gab. Den Unterschied machen heute die Zutaten und die Rezepte. In einem Foodtruck werden gerne mal ausgefallene Kombinationen angeboten, die man bei den großen Fastfoodketten vergeblich sucht: Burger mit Camembert, vegane Burger oder solche ohne Brötchen.
Handgemachtes Essen
Selbst wenn die Foodtrucks das Essen schnell zubereiten, gilt es dennoch als handgemacht. Kunden entwickeln eine persönliche Beziehung zu den Betreibern. Die Gerichte haben oft eine Geschichte, basieren auf alten Rezepturen oder bieten eine exotische Küche an. Das Menü ist überschaubar, dafür wird aber mit Liebe gekocht. Nicht selten steht hinter einem Foodtruck eine ganze Familie, die zu Hause die Gerichte vorbereitet. Erlaubt ist, was gefällt, und das sind zum Beispiel vietnamesische Banh-Mi-Sandwiches, scharfe koreanische Reisnudeln oder saftige belgische Pizzawaffeln.
Geringe Umsätze
Ökonomisch sind die fahrenden Restaurants allerdings noch nicht so erfolgreich wie klassische Gastronomiebetriebe. Fast die Hälfte macht unter 50.000 Euro Umsatz im Jahr, weitere 40 Prozent bleiben unter 100.000 Euro Umsatz. Der Grund liegt vor allem daran, dass Foodtrucks ein saisonales Geschäft sind, das stark vom Wetter abhängt. Nur wenige Kunden verlieren sich im Winter oder bei Regen zu den Buden. Von den derzeit in Deutschland etwas über 1.000 Foodtruck-Besitzern motten nicht wenige ihr Gefährt in den kalten Monaten ein. Wer allerdings vor seinem Truck ein paar Stehtische aufstellen kann und Getränke verkauft, kann die Umsätze erhöhen. Ein weiteres Standbein sind Lieferdienste, die zwar hohe Kommissionen nehmen, dafür aber bei jedem Wetter Bestellungen bekommen. Und wenn die VW-Bus-Restaurants an einem Standort nicht mehr genug Gäste anziehen, können Betreiber sie ohne großen Aufwand umziehen, an einen anderen Ort oder in eine andere Stadt.